Nach 12 Aktionstagen mit über 100 kreativen Veranstaltungen und vielfältigen, interessanten und bereichernden Begegnungen ging am 25.09. die Kampagne mit der Abschlussveranstaltung im Stadthaus N 1 zu Ende.
Wie beim Auftakt stellten verschiedene Institutionen und Organisationen an Informationstischen ihre Arbeit dar. Im Ratssaal versammelten sich die Gäste zu einem abwechslungsreichen Programm.
Walter Werner (Stadt Mannheim), Frau Dr. Gabriele Kreutzner (Aktion Demenz e.V.) und Frau Renate Deutschmann (Almenhof Pflegeheim) zogen mit einem Kampagnen-Rückblick eine erste Bilanz: Etwa 5000 Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt konnten über die einzelnen Veranstaltungen unmittelbar erreicht werden. Menschen lernten in Bezug auf einen konstruktiven Umgang mit der Problematik im eigenen persönlichen Umfeld, hilfreiche Bezüge entstanden, Vernetzungen, Freundschaften. Ideen für neue Hilfsangebote wurden entwickelt. Signale gingen an Kommunal- und Landespolitik.
Ebenso positiv hatten andere Akteure der Kampagne, die von Moderator Alexander Gipp interviewt worden, die zurückliegenden Tage erlebt. Es ist möglich, durch kontinuierliches Engagement eine konstruktive Haltung in der Bevölkerung zur Demenzproblematik zu befördern – so das Fazit.
Die Gruppe We4U trug den bewegenden, eigens für die Kampagne komponierten Mannheimer Demenzblues vor und begeisterte das Publikum mit weiteren A-Capella-Stücken.
Für gute Stimmung sorgte eine Impro-Show mit „Drama light“. Das Publikum lieferte auf Zuruf einen Beruf und eine Handvoll emotionaler Zustände und die Stand-up-Comedians entwickelten daraus eine Performance, die nicht viele Augen trocken ließ.
Der Kabarettist Hans-Peter Schwöbel nahm mit bissiger Satire – mal humorvoll, mal nachdenklich - den mitunter allzu sehr dominierenden Ökonomismus, überzogenes persönliches und unternehmerisches Gewinnstreben, die Vernachlässigung des Faktors Mitmenschlichkeit in unserer Gesellschaft aufs Korn. Er erinnerte an die gute Inspiration, die Menschen immer wieder aus Texten wie dem „Hohelied der Liebe“ und den „Seeligpreisungen“ empfangen können und übersetzte diese frisch und frei ins Kurpfälzische.
Eine interessante Podiumsdiskussion mit Peter Wißmann (Aktion Demenz e.V.), Anke Schmahl (GBG), Thomas Czech (RNV), Ulla Badura (Handwerkskammer) (Moderation: Sylvia Kern, Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg) schloss sich an. Wohnungs- und Wohngebietsgestaltung und ein ÖPNV, der die Belange von älteren Menschen mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen berücksichtigen, die Beachtung von Kriterien der Barrierefreiheit bei der Ausführung handwerklicher Arbeiten wurden von den Diskutanten als wichtige Herausforderungen anerkannt. Peter Wißmann lieferte ein engagiertes Plädoyer für das Bemühen um die respektvolle Einbindung und Teilhabe von Menschen mit Demenz und würdigte den Beitrag von Veranstaltungen wie der Mannheimer Aktionskampagne auf dem Weg zu diesem Ziel.
Den krönenden Abschluss der Veranstaltung bildete schließlich der Auftritt des Kinder- und Jugendchors des Mannheimer Nationaltheaters mit einem George-Gershwin-Medley.